Wer einen Rollator in der eigenen Wohnung oder im Einfamilienhaus nutzen muß, stellt sehr schnell fest, daß es schwierig werden kann, sich damit zu bewegen. Es ist einfach nicht genügend Platz vorhanden, um vernünftig und ohne Gefahr zu manövrieren, der Rollator erschein oft zu breit und bleibt immer wieder an Hindernissen stecken.
Besonders die dreirädrigen Gehhilfen mit der breiten hinteren Achse machen dabei eventuell Probleme: Sie lassen sich zwar besonders gut wenden, aber an engen Stellen ist die hintere Achse oftmals zu breit. Deshalb sollte man schon vor dem Kauf eines Rollators für die Wohnung auf einige Punkte achten, damit man sich auch gefahrlos und leicht in der Wohnung bewegen kann.
Und ich meine damit noch nicht einmal zu kleine Zimmer oder schmale Türen: Man muß ja auch immer beachten, daß eben diese Zimmer nicht leer sind, sondern mit Möbelstücken aller Art wohnlich eingerichtet wurden. Zu kleine Türen wird man eher selten finden: Normale Rollatoren sind oft nicht breiter als 60 Zentimeter, die passen durch jede normale Tür.
Rollator für die kleine Wohnung
Aber der Gang in der Wohnung, zwischen Schrank und Tisch beispielsweise, kann in der kleinen Wohnung zu eng für einen Rollator werden. Hier ist es oftmals nötig, schon vor dem Kauf eines Rollators die Gänge entsprechend auszumessen, und die gewünschte Gehhilfe dann nach den Maßen anzupassen. Rollatoren gibt es ab ca. 54 cm Breite, darunter würden sie nicht mehr stabil genug sein, um beim Gehen wirklich eine Hilfe zu sein. Auch ein schmaler Rollator hat durchaus seine Grenzen, die sind ganz einfach technisch bedingt.
Man muß natürlich auch sehen, daß jeder Mensch verschieden ist. Je enger man die Arme beim Laufen am Rollator zusammenhalten muß, desto eher kann man das Gleichgewicht verlieren und ins Schwanken kommen. Abraten möchte ich an dieser Stelle auch von einem Tablett, womit viele Rollatoren ausgerüstet sind. Wer damit seine Tasse Kaffee transportiert, und etwas unsicher ist im Halten der Spur, der sollte damit rechnen, daß diese Tasse das Ziel nicht erreicht. Besser ist ein Korb: Hier kann zwar auch der Inhalt der Tasse überschwappen, diese steht aber sicher und kann nicht herausfallen.
Rollator für enge Wohnung
Ich habe schon Menschen gesehen, die in einer überdurchschnittlich großen Wohnung leben. Hier sollte man doch denken, daß genügend Platz bei der Bewegung mit einem Rollator vorhanden ist. Allerdings sind gerade die Wohnzimmer im Laufe der Jahrzehnte immer wieder um neue Möbelstücke ergänzt worden, so daß zum Schluss auch nicht mehr Platz für die Bewegung ist als in einer kleinen Wohnung.
Hier hilft in den meisten Fällen, zu überlegen, was wirklich noch vorhanden sein muß oder eventuell durch kleine Möbel oder Regale ersetzt werden kann. Auch der Fußbodenbelag spielt bei der Bewegung mit einem Rollator eine große Rolle: Er sollte der Gehhilfe nicht allzu viel Widerstand entgegensetzen.
Klar, ich weiß selbst, auf glatten Böden wie Linoleum oder Laminat ist es vielen älteren Menschen zu glatt. Aber ein ausgelegter Teppichboden sollte möglichst so gestaltet sein, daß man mit seinem Wohnungsrollator noch gut gehen und vor allem auch manövrieren kann.
Viele ältere Menschen sehen diese Probleme gar nicht mehr, zu sehr haben sie sich in den vergangenen Jahrzehnten an diese Zustände gewöhnt. Und sie sind auch immer gut dabei „gefahren“, bis der Zeitpunkt kommt, daß viele vorher als normal betrachteten Einrichtungen zum Hindernis werden. Darauf sollten auch ihre Nachkommen (Kinder und Enkel) achten, wenn die alten nicht mehr zurechtkommen und nicht wissen, warum.
Es kann der Zeitpunkt kommen, daß die gesamte Wohnung umgestaltet werden muß, um sie altersgerecht anzupassen. Das müssen die Jüngeren machen: Aber immer gemeinsam mit der älteren Generation. Man kann es mit Überzeugung hinbekommen, das habe ich selber im eigenen Familienkreis erlebt. Danach war das Leben für den Gehbehinderten um ein Vielfaches einfacher, aber alleine hätten sie es nicht schaffen können.